Transparenz
Durch unser Engagement für Fashion Revolution, ist uns bewusst geworden, dass viele dieser Fragen offen stehen und wir daher weit davon entfernt sind, ein transparentes Projekt zu sein. Mit diesem Blogpost versuchen wir Klarheit zu schaffen. Es wird knallhart und ehrlich, detailliert und nicht verschönert. Wenn danach noch irgendetwas ungeklärt ist, meldet euch. Ihr sollt wissen, was hinter rioots steckt.
- alle unsere Kleidungsstücke sind aus mindestens zweiter Hand
- das gleiche versuchen wir für all unsere Materialien zu erreichen, zum Beispiel Stoffe, Garn und Siebdruckausrüstung
Die Reise eines jeden rioots Shirts beginnt auf einem Flohmarkt. Oder? Nein, natürlich nicht. Unsere Shirts werden, wie der Grossteil aller Kleidungsstücke am anderen Ende der Welt produziert, meist unter menschen- und umweltunwürdigen Bedingungen produziert. Warum soll unser Projekt dann in irgendeiner Art besser sein? Die Grundidee von rioots ist, durch den Einkauf von ausschliesslich gebrauchten Klamotten deren miserable Erstproduktion zu boykottieren. Wir wollen Bewusstsein dafür schaffen, wie unser Konsum die Welt in der wir leben formt. Solange wir billige Mode nachfragen, wird sie weiter unter den bekannten Umständen produziert. Wenn wir nicht bereit sind, den wahren Preis für unsere Kleidung zu bezahlen, müssen dies andere Menschen und die Umwelt für uns tun.
Vielmehr aber wollen wir zeigen, wie viel Kleidung bereits existiert und welches Potential in ihr steckt. Wir finden es deshalb absurd, dass weiterhin so viele soziale und ökologische Ressourcen für die Produktion von billiger Mode vergeudet werden. Rioots stellt sich gegen Fast Fashion.
Wir beziehen unsere Klamotten und Stoffe von Flohmärkten, Seconhandläden, Kleiderkreisel und Kleiderspenden. Um Transportkosten und Verpackungsmaterial zu sparen haben wir uns vorgenommen, bei Kleiderkreisel nur noch für Wünsch-dir-was-Bestellungen einzukaufen.
Den weissen Garn zum Einnähen unserer eigenen Etiketten haben wir bisher immer neu gekauft, weil wir es gerne einheitlich haben wollten. Und das obwohl Oma's Nähkästchen randvoll ist mit Nähgarn. Ob unser Versprechen von 100% Secondhand Mode dann noch wahr ist? Da sind wir uns selbst nicht sicher. Deshalb werden wir ab jetzt auch den Nähgarn erstmal aus den Nähkästchen unser eigenen Omis und dann von Flohmärkten bekommen. Wird dann halt ein bisschen bunter :)
Unsere Siebdruckausrüstung haben wir neu gekauft. Im Nachhinein wäre es wohl gut möglich gewesen, auch das gebraucht auf irgendeinem Flohmarkt oder Ebay zu finden. Denn natürlich braucht auch die Herstellung solcher Dinge viel Energie und Ressourcen. Auch in Zukunft werden wir immer mal wieder neue Siebe, Farben und mehr brauchen. Wir werden unser bestes geben, auch all diese Materialien aus zweiter Hand zu kaufen. Vor allem bei Farben könnte sich das als schwierig erweisen, aber man weiss ja nie. Genauere Info zu der Zusammensetzung der Materialien folgt übrigens noch.
Die Batikfarben für unsere abgefahren coolen Batikshirts waren ebenfalls Neukäufe. Wir haben jedoch 2 Jahre lang dieselben Farben immer und immer wieder benutzt. Wenn wir den letzten Rest dieser Farben aufgebraucht haben, werden wir komplett auf Naturfarben wie Kurkuma umsteigen.
Zuletzt wollen wir euch Einblick in unsere Finanzen geben. Was passiert mit eurem Geld? Dazu eine kleine Übersicht unserer Ausgaben aus den Jahren 2017 und 2018:
Wie ihr seht geben wir den Grossteil unserer Einnahmen für Materialien (Kleidung, Stoffe, Garn) und die Siebdruckausrüstung aus. Ein Gehalt in dem Sinn gibt es bei uns momentan noch nicht, all unsere Einnahmen fliessen über Felix zurück in das Projekt. Ein minimaler Anteil geht für Essen/ Getränke drauf, wenn wir zum
Beispiel Verpflegung für unsere Models und uns kaufen, Vorträge halten
oder Ähnliches. Neben den Ausgaben haben wir auch eine kleine Rücklage für das Projekt geschaffen.
Any questions? Fragt uns. Ansonsten hoffen wir, dass euch dieser erste Teil unserer Transparency Blogfolge einen Einblick in das Life eines rioots verschafft hat. Cheers <3